Bilch-Nistkästen
Bilch-Nisthilfen – sichere Rückzugsorte für Gartenschläfer und Haselmaus
Bilche wie der Gartenschläfer und die Haselmaus gehören zu den heimlichen Bewohnern unserer Wälder und Gärten. Die nachtaktiven Kletterer sind auf dichte Vegetation, Baumhöhlen und sichere Unterschlüpfe angewiesen. Doch durch die Zerstückelung ihrer Lebensräume fehlen ihnen zunehmend Rückzugsorte. Mit speziell entwickelten Nistkästen können Sie diesen geschützten Arten helfen und aktiv zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen.
Warum Nisthilfen für Bilche so wichtig sind
Natürliche Verstecke wie alte Baumhöhlen, dichte Strauchbereiche oder Totholz sind vielerorts verschwunden. Bilche benötigen solche Strukturen jedoch nicht nur für ihre Tagesruhe, sondern auch als Schlaf- und Überwinterungsquartiere. Ein Nistkasten schafft Ersatz und bietet Schutz vor Fressfeinden. Für Tiere wie die Haselmaus, die auf der Roten Liste steht, oder den in vielen Regionen stark zurückgehenden Gartenschläfer ist dies ein entscheidender Beitrag zum Überleben.
Was zeichnet einen guten Bilch-Nistkästen aus?
Bilche haben andere Ansprüche an ihre Behausungen als etwa Singvögel. Die Eingänge befinden sich häufig an der Rückseite oder seitlich, sodass Räuber wie Marder nicht so leicht eindringen können. Auch die Größe spielt eine Rolle: Während kleine Kästen für die Haselmaus genügen, benötigen Gartenschläfer etwas geräumigere Modelle. Unbehandeltes Holz oder langlebiger Holzbeton sind bewährte Materialien, die zugleich atmungsaktiv und robust sind.
- Die Rückwand des Kastens sollte rund oder verdeckt sein – viele Bilchkobel haben das Einflugloch seitlich oder hinten, um Marder und Konkurrenzarten fernzuhalten.
- Die Innenmaße können variieren – etwa 6×6 cm als Minimum, ideal sind circa 8×8 cm bei einem Eingangsloch bis 32 mm.
- Materialwahl: Holzbeton oder unbehandeltes Holz ist langlebig und ungiftig.
Der richtige Standort im Garten
Damit ein Bilchkasten angenommen wird, kommt es auf den Standort an. Ideal ist eine Anbringung in etwa 1,5 bis 2 Metern Höhe direkt am Baumstamm. Eine Ausrichtung nach Süden oder Südwesten sorgt für ein ausgeglichenes Klima im Inneren. Besonders gute Chancen auf Besiedelung haben Kästen in strukturreichen Gärten oder Waldrandbereichen mit Sträuchern, Hecken und Beerenträgern. Auch Brombeeren, Himbeeren oder Haselsträucher sind wertvolle Begleiter, die Nahrung und Deckung zugleich bieten.
Den Garten bilchfreundlich gestalten
Bilche profitieren besonders von naturnahen Gärten:
- Pflanzen Sie Hasel, Weißdorn, Eberesche, Holunder, Brom- und Himbeersträucher – sie bieten Nahrung und Schutz.
- Erhalten Sie Hecken, Waldränder und dichte Unterwuchsbereiche – diese vernetzen Lebensräume.
- Verzichten Sie auf Gifte wie Rattengift und Insektizide – Bilche sind sensible Arten, die leicht beeinträchtigt werden.
- Regentonnen sollten Sie abdecken, um Unfälle zu vermeiden.
- Lassen Sie in einigen Gartenbereichen bewusst Totholz, Laubhaufen oder hohle Stängel stehen – das schafft zusätzliche Lebensräume für Bilche und weitere Arten.
Nisthilfen: Pflege und Rücksichtnahme
Wie alle Nisthilfen brauchen auch Bilchkobel gelegentliche Pflege. Einmal im Jahr, außerhalb der Brut- und Schlafzeit, sollten die Kästen vorsichtig gereinigt werden. Die beste Zeit liegt zwischen November und März, wenn die Tiere nicht aktiv sind. Dennoch gilt es, mit Bedacht vorzugehen: Finden Sie einen schlafenden Bilch, lassen Sie den Kasten unbedingt unangetastet. Auf diese Weise verbinden Sie Artenschutz mit Rücksichtnahme und geben den Tieren den Raum, den sie brauchen.
Ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung für Bilche
Bilch-Nistkästen sind mehr als nur ein praktisches Hilfsmittel – sie sind ein Symbol für aktiven Naturschutz direkt vor der Haustür. Indem Sie den selten gewordenen Gartenschläfer und die Haselmaus unterstützen, tragen Sie dazu bei, die Vielfalt heimischer Säugetiere zu bewahren. Zugleich fördern Sie eine naturnahe Gartengestaltung, die zahlreichen Arten zugutekommt. Jeder aufgehängte Kasten ist damit ein kleiner Schritt hin zu mehr Lebensraum, Artenreichtum und Naturerleben.