Tipps zur Vogelfütterung

Wildvögel füttern hat Tradition

Der NABU empfiehlt die Vogelfütterung als einmalige Möglichkeit für Naturerlebnis und Umweltbildung. Denn an den Futterstellen im Garten sowie am Haus können wir die Tiere in Ruhe aus der Nähe beobachten, es schult auch den Blick für die verschiedenen Vogelarten. Dies kommt insbesondere Kindern und Jugendlichen zugute, die wenig Gelegenheit haben, Vögel am Haus oder draußen zu beobachten.

Gegen die Fütterung der kleinen Singvögel zwischen Januar und Dezember spricht nichts, doch mit effektivem Schutz bedrohter Vogelarten sollte man die Vogelfütterung nicht verwechseln. Gerade in der Brutzeit nimmt der Bedarf an eiweißreicher Nahrung enorm zu. Für ihren Nachwuchs suchen fast alle Vogeleltern eiweißreiche Insekten. Für die kräftezehrenden Futterflüge kann man die die Elternvögel während der Brutzeit mit geeigneter Nahrung unterstützen.

Die Vogelfütterung sollte durchdacht erfolgen

Meistens selektieren die Vogeleltern gemäß ihrer natürlichen Instinkte das Futter für sich und für den Nachwuchs. Dennoch könnte es in nass-kalten Jahren, in denen die Vögel weniger Insekten finden, vorkommen, dass die Tiere aus ihrer Not heraus ungeeignetes Futter an die Jungvögel verfüttern. Dazu gehören Brot, Nüsse und Fettfutter. Diese Bestandteile können von den kleinen Vogelmägen schwer verdaut werden und Nusstücke oder große Kerne können bei Jungvögeln zu tödlichen Magen- und Darmverschlüssen führen. Zumindest während der Jungenfütterungszeit sollten deshalb nur kleine (fettarme) Sämereien oder frisches Insektenfutter angeboten werden. Eine saubere und täglich frisch gefüllte Wasserschale gehört auch zum optimalen Futterangebot unserer gefiederten Freunde.

Hygiene an der Futterstelle

Aus umweltpädagogischer Sicht ist die Vogelfütterung ganzjährig empfehlenswert. Im Winter kommen bei niedrigen Temperaturen mehr Wildvögel zur Futterstelle. Idealerweise sollte die Vogelfütterung in dafür geeigneten Behältnissen stattfinden. Denn feuchte Witterung lässt das Futter rasch verderben. Im NABU-Shop gibt es gute Futterspender, welche alle Voraussetzungen für eine hygienische Vogelfütterung erfüllen. So lässt sich eine Übertragung von Krankheitserregern wie Salmonellen, Suttonellen (Blaumeisensterben) oder Trichomonaden (Grünfinkensterben) auf die Tiere minimieren. Sollten sich in der Nähe der Futterstelle tote Vögel befinden, muss die Vogelfütterung mindestens drei Wochen eingestellt werden. Infos dazu im NABU-Shop.

Diese Kriterien sollte ein guter Futterspender erfüllen


Ideal sind Futterspender, in welche die Tiere nicht hineinkoten können. Der NABU-Shop hält diverse Futterspender bereit. Damit sind schon wesentliche Voraussetzungen zur Hygiene erfüllt. Selbstverständlich können Vogelfreunde sowie Kinder gute Futterspender auch selber basteln. Das Vogelfutter sollte darin trocken, sauber sowie vor Wind und Wetter geschützt lagern. Optimal ist es, wenn heruntergefallenes Futter durch einen Teller oder ein Brett aufgefangen wird. Dies verhindert, dass ungebetene Gäste wie Ratten und Mäuse angezogen werden. Jeder Futterspender sollte bei Verschmutzung gereinigt werden. Dazu genügen heißes Wasser und eine saubere Bürste. Es empfiehlt sich Handschuhe zu tragen.

Der Futterspender braucht einen geeigneten Platz

Vögel sollten anschleichende Katzen sowie Greifvögel rechtzeitig sehen können. Und natürlich möchten die tierliebenden Menschen zuschauen, wie die Vogelfütterung angenommen wird. Doch die Sicherheit der Wildvögel geht vor. Deshalb eignen sich Futterplätze, in deren Nähe Bäumen und Büsche bei Gefahr eine schnelle Zuflucht ermöglichen. Ein hohes Risiko bilden die Glasscheiben der Fenster. Wildvögel fliegen dagegen, wenn sich darin Bäume, Büsche oder andere Pflanzen spiegeln. Dagegen helfen helle Vorhänge, spezielle Folien und Klebestreifen, welche an die Scheiben geklebt werden oder ein Insektennetz. Im NABU-Shop gibt es Nützliches rund um die Vogelwelt.

Welches Futter zur Vogelfütterung

Bei den Vögeln gibt es die sogenannten Körnerfresser und die Weichfresser. Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig sowie Drosseln und Heckenbraunellen sind überwiegend Insektenfresser und nehmen gerne weiche Nahrung zu sich. Dazu gehören geölte Haferflocken, Würmer, Äpfel und Rosinen. Als Körnerfresser gelten Meisen, Finken, Sperlinge, Zeisige und Kernbeißer. Sie erkennt man an ihrem kurzen und stabilen Schnabel. Vögel die sich gerne von Sämereien ernähren, besitzen einen kompakten aber spitzen Schnabel. Damit erreichen sie mühelos versteckt sitzende Samen. Im NABU-Shop gibt es diverse Futterangebote zur Vogelfütterung aller Vogelarten.

Futter für die Vogelfütterung selbst herstellen


Wer das Futter für die Wildvögel selbst zusammenstellen möchte, kann das sehr gut tun. Haferflocken werden in lauwarmem Pflanzenöl gewendet, damit sie gegen Witterungseinflüsse besser geschützt sind. Auch verklebt das Getreide dann nicht im Schlund der Vögel. Rosinen sowie geschälte oder ungeschälte Sonnenblumenkerne bilden eine gesunde Futterbasis für zahlreiche Wildvögel. Wer möchte, kann zur Basismischung Hirse oder Sämereien geben. Im NABU-Shop gibt es alles für Wildvögel. Im Winter sollte das Futter mit Fett angereichert werden. Dazu eignet sich Rindertalg den man auslässt und darin das Basisfutter wendet. Alternativ eignet sich Kokosfett. Wer Meisenknödel herstellen möchte, findet Rezepte zum Thema unter "Meisenknödel und Futterglocken basteln" sowie Literatur im NABU-Shop.

Der vogelfreundliche Garten

Für Vögel ist ein Garten ideal, in dem sich geeignete Sträucher und Bäume befinden. Die Beeren dienen als Futter und die künstliche Vogelfütterung kann reduziert werden. Hartriegel, Berberitze, Pfaffenhütchen sowie Kornelkirsche, Weißdorn und Wacholder ernähren zahlreiche Wildvogelarten. Da fast alle Vögel ihre Jungen mit Insekten füttern, ist ein naturnahes Umfeld mit verschiedenen blühenden Wildpflanzen, Wasser und Totholz wichtig, ebenso wie der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel.